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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung

Entgegen dem rückläufigen Bundestrend (-0,3%) stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Niedersachsens 2023 real mit 0,2% leicht an. Pro Kopf betrug das BIP in Niedersachsen 44.531 Euro und lag somit wie in der Vergangenheit auch merklich unter dem Bundesdurchschnitt (2023: 48.750). (Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" (AK VGRdL), Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland 1991 bis 2022, Reihe 1, Länderergebnisse Band 1; Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes: August 2022/Februar 2023.)

Zur wirtschaftlichen Leistung trugen in Niedersachsen 2023 zu rund zwei Dritteln die Dienstleistungsbereiche (64,7%) und zu etwa einem Viertel (26,3%) das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) bei. Im Baugewerbe wurden 7,2% und in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei 1,8% der gesamtwirtschaftlichen Leistung erbracht. Im Bundesvergleich waren die Landwirtschaft, das Produzierende Gewerbe (ohne Bau) und das Baugewerbe in Niedersach-sen überrepräsentiert und die Dienstleistungsbranchen unterrepräsentiert.

Auf Kreisebene lagen bei Redaktionsschluss nur Daten für 2021 (Berechnungsstand: August 2022) vor. Nach dem Einbruch 2020 aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie, hatte sich die Konjunktur fast flächendeckend wieder erholt, aber noch nicht überall wieder das Niveau von 2019 erreicht. So lag das BIP in den kreisfreien Städten Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Emden sowie im Landkreis Goslar noch unter dem Vor-Coronajahr. (Siehe Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" (AK VGRdL): Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung in den kreisfreien Städten und Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland 1992 und 1994 bis 2021 (Reihe 2 Band 1), Berech-nungsstand: August 2022 Erscheinungsdatum: Juli 2023, Tabelle 1.1.)

Gemessen am BIP pro Kopf liegen vergleichsweise wirtschaftlich schwächere Landkreise, die mit höchstens 27.573 Euro 30% und mehr unter dem niedersächsischen Durchschnitt von rund 39.000 Euro im Jahr 2021 lagen, im Süden und Osten des Landes, ausgenommen die Volkswagenstandorte in den kreisfreien Städten Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter.

Das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) ist an den drei Volkswagenstandorten in den kreisfreien Städten Wolfsburg, Salzgitter und Emden besonders bedeutend für die dortige Bruttowertschöpfung (BWS). Sehr stark auf Dienstleistungen ausgerichtete Regionen sind dagegen die übrigen kreisfreien Städte, die Region Hannover sowie die Landkreise Gifhorn, Harburg, Lüneburg, Aurich und Leer, wo 2021 jeweils mindestens rund drei Viertel der BWS auf diesen Sektor fielen.

Definition des Indikators: Zu den wichtigsten Kennzahlen der regionalen VGR gehören das BIP, dessen nominale Veränderungsrate und die Bruttowertschöpfung (BWS). Das BIP umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen. Es entspricht der BWS aller Wirtschaftsbereiche zuzüglich der Gütersteuern und abzüglich der Gütersubventionen. Das BIP und die nominale Veränderungsrate sind Ausdruck der wirtschaftlichen Leistung einer Region.

Methodische Hinweise: Für Regionalvergleiche ist ein Bezug auf die Einwohnerzahl (BIP pro Kopf) üblich. In Gebieten mit starken Pendlerverflechtungen ist der Indikator problematisch. Das BIP wird am Entstehungsort erhoben, die Bevölkerung wird jedoch an ihrem Wohnort erfasst. Da Niedersachsen zwei Stadtstaaten als Nachbarn hat, ist schon auf Ebene des Landes mit Verzerrungen zu rechnen, was bei der Interpretation dieses Indikators berücksichtigt werden muss. Auf Kreisebene wird die Veränderungsrate des BIP nur nominal nachgewiesen (ohne Preisbereinigung), da hier entsprechende Deflatoren fehlen.

Weiterführende Informationen: Anhang sowie www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Konjunktur, VGR

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2024

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