Das Zerbrechen von Partnerschaften und Familien durch Trennung, Scheidung und Tod birgt das Risiko arm zu werden. Das gilt besonders, wenn Kinder mitbetroffen sind und ein Elternteil sich alleinerziehend im Alltag um die Kinder kümmern muss, wie die hohe Armutsgefährdungsquote von Alleinerziehendenhaushalten zeigt (2021: 44,5%).

Detaillierte und umfassende Aussagen über das Ausmaß solcher Familienumbrüche kann die amtliche Statistik allerdings nur eingeschränkt machen. Auch wenn die Ehe an Bedeutung für die Familiengründung abnimmt und immer mehr Eltern ohne Trauschein mit ihren Kindern als Familie zusammenleben, kann die Scheidungsstatistik Aussagen darüber treffen, in welchem Ausmaß Kinder durch Trennung der Eltern betroffen sind.

In Niedersachsen wurden 2021 insgesamt 14.420 Ehen geschieden, wovon mit 8.011 mehr als die Hälfte Ehen von Eltern mit minderjährigen Kindern waren. Die Anzahl der betroffenen Kinder unter 18 Jahren betrug 13.582. Gegenüber dem Vorjahr ließen sich mit 3,3% weniger Paare insgesamt, aber 1,4% mehr Paare mit minderjährigen Kindern scheiden. Die Zahl der betroffenen Kinder war um 3,1% niedriger als im Vorjahr.

Von 2011 bis 2021 ging die Zahl der Scheidungen um fast ein Viertel (23,9%) zurück und die Zahl jener mit gemeinsamen Kindern unter 18 Jahren in ähnlicher Höher (24,2%).

Die Quote der jährlich von einer Scheidung betroffenen minderjährigen Kinder je 1.000 unter 18-Jährigen sank im Vergleich der Jahre 2011 zu 2021 von 12,9 auf 10,1 Kinder.