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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Ausbildungsstand der Bevölkerung und der Erwerbstätigen

Mit der International Standard Classification of Education (ISCED) können international vergleichbare Aussagen über das Bildungsniveau einer Bevölkerung gemacht werden. Ein "niedriges" Bildungsniveau, ermittelt anhand der höchstens erreichten schulischen und beruflichen Bildungsabschlüsse, hatten 2021 in Niedersachsen demnach 17,7% der Bevölkerung im Alter von 25 bis unter 65 Jahren. (Hier und im Folgenden immer Bevölkerung in Privathaushalten am Hauptwohnsitz.) Sie verfügten höchstens über einen Abschluss im Sekundarbereich I (Hauptschulabschluss oder mittlere Reife) und hatten keinen beruflichen Abschluss. Unter den Frauen lag der Anteil (18,3%) dabei etwas höher als unter den Männern (17,1%). Unter den Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wies etwa jeder Dritte (35,4%) ein "niedriges" durch anerkannte Bildungsabschlüsse formalisiertes Bildungsniveau auf.

Ein mittleres Bildungsniveau erreichten 55,4% der Bevölkerung und konnten damit einen Abschluss im Sekundarbereich II und postsekundaren, nicht tertiären Bereich (wie ein beruflicher Abschluss mit Hochschulreife; ISCED Stufen 3 und 4) vorweisen. Über ein hohes Bildungsniveau verfügten 26,9% der Bevölkerung im Alter zwischen 25 bis unter 65 Jahren aufgrund von Abschlüssen aus dem Tertiärbereich (ISCED Stufen 5 bis 8; Bachelor, Master oder Promotion).

Blickt man nur auf die beruflichen Abschlüsse, ergibt sich folgendes Bild: Von den 4,25 Millionen Menschen zwischen 25 bis unter 65 Jahren in Niedersachsen hatten 2021 fast die Hälfte (48,0%) eine duale oder schulische Berufsausbildung als höchsten Abschluss inne, 11,4% verfügten über einen Fachschulabschluss (an Fachschulen erfolgen weiterqualifizierende Ausbildungsmöglichkeiten für den praktizierten Beruf) und 19,0% über einen akademischen Abschluss. Dagegen hatten etwa ein Fünftel (20,4%) keinen Berufsabschluss (1,1% befanden sich noch in schulischer beziehungsweise beruflicher Bildung). Auch wenn sich das Bildungsniveau in der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten erhöht hat, war der Anteil derjenigen ohne Bildungsabschluss 2021 über alle Altersgruppen relativ gleich hoch. Allerdings waren die Werte bei den Männern im höheren Alter niedriger als in den jungen Altersgruppen, während es bei den Frauen umgekehrt war.

Unter den Erwerbstätigen zwischen 25 bis unter 65 Jahren war das Gefüge der beruflichen Abschlüsse ähnlich wie in der Gesamtbevölkerung. Der Anteil derjenigen ohne Bildungsabschluss war hier zwar niedriger als in der Gesamtbevölkerung der gleichen Altersgruppe, aber mit 16,4% nicht unbedeutend. Jede beziehungsweise jeder zweite Erwerbstätige verfügte über eine duale oder schulische Berufsausbildung (49,4%), 12,5% über einen Fachschulabschluss und rund ein Fünftel (20,9%) über eine akademische Ausbildung als jeweils höchsten Abschluss.

Regional lassen sich die Qualifikationen der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (ab 15 Jahren) gut aufschlüsseln. Insbesondere im Westen des Landes in der Statistischen Region Weser-Ems fielen die Anteile der Beschäftigten (am Wohnort) mit akademischem Abschluss zum 30. Juni 2021 vergleichsweise niedrig aus (12,9%). Den höchsten Wert wies mit fast einem Fünftel die Statistische Region Braunschweig auf (19,6%). Landesweit waren es 15,8%.

Definition des Indikators: Anteil der Bevölkerung nach allgemein bildendem und beruflichem Abschluss an der Gesamtbevölkerung zwischen 25 und unter 65 Jahren und nach Bildungsabschluss ISCED (2011) sowie nach beruflicher Qualifikation an allen Erwerbstätigen zwischen 25 und unter 65 Jahren und an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ab 15 Jahren.

Methodische Hinweise: Als niedriger Bildungsstand gilt bei den 25- bis unter 65-Jährigen das Fehlen eines schulischen oder beruflichen Abschlusses oder die alleinige Erlangung eines Haupt- oder Realschulabschlusses. Quelle Ausbildungsstand der Bevölkerung und der Erwerbstätigen: Mikrozensus / Amtliche Sozialberichterstattung des Bundes und der Länder.
Quelle Qualifikation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Tabellen, Beschäftigungsstatistik, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach ausgewählten Merkmalen (Quartalszahlen), Deutschland, Länder und Kreise, Nürnberg, Datenstand 31.12.2021. (Anteile errechnet an Beschäftigten mit Angaben zum Ausbildungsstand)

Weiterführende Informationen:www.statistik.arbeitsagentur.de > Statistiken > Fachstatistiken > Beschäftigung und www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien - Mikrozensus in Niedersachsen - Tabellen sowie www.statistikportal.de/de/sbe

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2022

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