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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Lebenserwartung und Gesundheitszustand

In Niedersachsen betrug nach den Ergebnissen der Sterbetafel im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 die Lebenserwartung für neugeborene Mädchen 83,2 Jahre und für neugeborene Jungen 78,3 Jahre (Bundesdurchschnitt Mädchen: 83,4; Jungen: 78,5). Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 blieb sie bei den Männern zwar unverändert und bei den Frauen stieg sie um 0,1 Jahre an. In den einzelnen Corona-Jahren 2020 und 2021 ging die Lebenserwartung jedoch zusammengenommen zurück. In Deutschland verringerte sie sich 2021 gegenüber 2019 unter den Männern um 0,6 Jahre und unter den Frauen um 0,4 Jahre. In Niedersachsen fielen die Rückgänge vergleichsweise niedriger aus, bei den Männern verkürzte sich die Lebenserwartung um 0,26 Jahre und bei den Frauen um 0,15 Jahre, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) ermittelt hat. (Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung: Corona-Pandemie: Lebenserwartung in Teilen Deutschlands stark gesunken. Pressemitteilung vom 17.08.2022:  https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Mitteilungen/2022/2022-08-17-Corona-Pandemie-Lebenserwartung-in-Teilen-Deutschlands-stark-gesunken.html (abgerufen am 20.02.2023))

Unabhängig hiervon hat sich die Lebenserwartung neugeborener Jungen in Niedersachsen innerhalb einer Generation (gegenüber 1986/1988) um rund sechs Jahre erhöht und bei den Mädchen um viereinhalb Jahre. Im Bundesdurchschnitt erhöhte sie sich im selben Zeitraum für Jungen um 6,3 Jahre und für Mädchen um 4,7 Jahre.

Während 1986/1988 in Niedersachsen Männer im Rentenalter mit 65 Jahren noch mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 14,1 und Frauen mit 17,9 Jahren rechnen konnten, waren es 2019/2021 bei den Männern 17,8 Jahre und bei den Frauen 21,0 Jahre. Viele Frauen, gerade aus älteren Generationen, haben jedoch kleinere Rentenansprüche als gleichaltrige Männer erworben. Gleichzeitig leben überdurchschnittlich viele von ihnen länger als ihre Lebenspartner, wodurch zumindest in Teilen die finanzielle Absicherung im Alter erschwert ist. Die steigende Lebenserwartung führt auch zu einer Zunahme der Rehabilitations- und Pflegeaufgaben sowie mitunter zu einem zunehmenden sozialen Ungleichgewicht aufgrund der für die medizinische Versorgung verbrauchten Mittel und Ressourcen.

Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung werden regelmäßig in der Haushaltebefragung EU-SILC erhoben. Für die Jahre 2020 bis 2022 lagen bis Redaktionsschluss jedoch noch keine (verlässlichen) Daten vor. Daher können an dieser Stelle nur die in der letzten HSBN für 2019 zitierten Daten Verwendung finden.

In Niedersachsen schätzten 2019 etwa zwei Drittel (66,3%) der Bevölkerung ab 16 Jahren ihren Gesundheitszustand als "gut" und "sehr gut" ein und in der Generation 65plus 40,9%. Als "schlecht" und "sehr schlecht" schätzten in der Gesamtbevölkerung 8,6% ihren Gesundheitszustand ein. Zwar haben Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer, ihr Gesundheitszustand ist im hohen Alter jedoch schlechter: Unter den Männern lag 2019 der Anteil mit schlechtem oder sehr schlechtem Gesundheitszustand bei den über 65-Jährigen bei 13,1%, bei den Frauen dagegen bei 18,6%. Zudem haben 68,4% der Frauen in dieser Altersgruppe chronische Erkrankungen, bei den Männern waren es mit 60,1% deutlich weniger. Dies hat damit zu tun, dass es mehr Frauen im Hochbetagtenalter ab 80 Jahren gibt als Männer. Eine chronische Erkrankung hatten fast zwei Drittel (64,2%) der Frauen und Männer in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter (Bevölkerung ab 16 Jahre: 43,0%).

Definition des Indikators: Das demografische Modell der Sterbetafel ermöglicht die zusammenfassende Beurteilung der Sterb-lichkeitsverhältnisse einer Bevölkerung. Das Ziel ist die Ermittlung der durchschnittlichen Lebenserwartung, unabhängig von deren Größe und Altersstruktur.

Methodische Hinweise: Die Periodensterbetafeln basieren auf der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes und der Statistik der Sterbefälle, ab dem Alter 90 Jahre werden Schätzungen verwendet. Quelle gesundheitliche Selbsteinschätzung: EU-SILC Mikro-zensus-Unterstichprobe zu Einkommen und Lebensbedingungen). Personen mit Angaben zur Fragestellung.

Weiterführende Informationen: www.destatis.de> Startseite > Themen > Gesellschaft und Umwelt > Bevölkerung > Sterbefälle und Lebenserwartung. Zum Gesundheitszustand der Bevölkerung in Niedersachsen siehe auch: Steenhoff, Carola: Ergebnisse aus Mikrozensus und EU-SILC: So war der Gesundheitszustand und die Krankenversicherungssituation der Niedersächsinnen und Niedersachsen im Jahr 2019, in: Statistische Monatshefte Niedersachsen (Landesamt für Statistik Niedersachsen) 6/2021, S. 310-314.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2023

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