Demografie
Das Jahr 2022 stellt in Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung ein Rekordjahr da. Der Bevölkerungszuwachs setzte sich weiter fort, gegenüber dem Vorjahr um 1,4% auf nun 8,14 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Verantwortlich dafür war eine Nettozuwanderung von 152.245 Personen, was zum größten Teil bedingt war durch die Vielzahl der Geflüchteten aus der Ukraine. Die Zuwanderung war damit noch einmal um rund 30.000 Personen höher als im bisherigen Rekordjahr 2015.
Eine weitere Höchstzahl bildete der so genannte Sterbeüberschuss um 37.118 Personen. Während zum einen mit 71.289 Kindern wieder deutlich weniger als im Vorjahr geboren wurden, starben (demografisch bedingt) 108.407 Personen, so viele wie seit Beginn der Zeitreihe 1961 nicht.
Anders als in den vorherigen Bevölkerungsvorausberechnungen angenommen, kann aus den jüngsten Entwicklungen heraus für Niedersachsen – bei regionalen Unterschieden – statt Schrumpfung insgesamt zwar eher mit einer stabilen bis zunehmenden Bevölkerungszahl gerechnet werden. Gleichzeitig wird die Gesellschaft nach der 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung jedoch weiter altern: Während 2022 noch 32,6 Personen im Rentenalter von 67 Jahren und älter auf 100 Personen im Alter von 20 bis unter 67 Jahren kamen, werden es 2040 zwischen 42,2 und 49,0 sein und 2060 zwischen 37,2 und 51,7, je nachdem wie sich die Geburtenzahl, die Wanderungen und die Lebenserwartung entwickelt. Besonders in den ländlichen von Bevölkerungsrückgang betroffenen Regionen altert die Gesellschaft schneller als in den Städten.
Neben der Alterung zeigt sich auch eine größere kulturelle Vielfalt in der Gesellschaft: Mehr als jede neunte Einwohnerin beziehungsweise mehr als jeder neunte Einwohner (11,8%) Niedersachsens hatte 2022 eine ausländische Staatsangehörigkeit, das entsprach rund 960.000 Menschen (Vorjahr: 10,3% beziehungsweise 823.000 Personen). Zusammen mit denjenigen mit deutscher Staatsangehörigkeit, die diese nicht durch Geburt besitzen oder zumindest einen Elternteil mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit hatten, besaßen rund ein Viertel der Menschen in Niedersachsen eine Zuwanderungsgeschichte.
Im Folgenden werden die Bevölkerungsstruktur, die natürliche Bevölkerungsbewegung, die Wanderungen sowie die Vorausberechnung der Bevölkerung vor dem Hintergrund der sich wandelnden Gesellschaft in Richtung, Alterung und Integration dargestellt.
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2023