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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Haushalte nach Größe und Zusammensetzung

In Niedersachsen lebten 2021 etwa 7,9 Millionen Menschen in rund 3,9 Millionen Privathaushalten, was einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von etwa 2,0 Personen entsprach. Darüber hinaus lebten Rund 140.000 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften.

Mit 40,3% machten die Einpersonenhaushalte den größten Anteil aus, etwas mehr als ein Drittel der Haushalte (34,3%) waren Zweipersonen- und 12,0 % Dreipersonenhaushalte. Vierpersonenhaushalte stellten 9,6% und Haushalte mit fünf und mehr Mitgliedern 3,8%.

Dabei fällt die Haushaltsgröße im Durchschnitt umso kleiner aus, je größer und damit städtischer die Gemeinden sind. Dies ist für sich genommen lediglich Ausdruck einer unterschiedlichen soziostrukturellen Zusammensetzung in der Stadt und auf dem Lande sowie des gesellschaftlichen Wandels. Während der Anteil der Einpersonenhaushalte auf dem Land in Gemeinden unter 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern 2021 bei rund einem Drittel (34,0%) lag, waren es in den Städten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern etwa die Hälfte (50,5%). Dabei hat sich an diesem Stadt-Land-Unterschied im Vergleich zu 2016 insgesamt gesehen kaum etwas geändert, auch wenn die Daten in der Vergleichbarkeit eingeschränkt sind. Das betrifft auch die durchschnittliche Zahl an Haushaltsmitgliedern. Dies kann auch Ausdruck eines unzureichenden Angebots für bezahlbaren Wohnraum für Familien in den Städten sein. Zum anderen sind örtlich besonders hohe Anteile von kleineren Haushalten in den Städten auch durch Besonderheiten wie Universitätsstandorte wie zum Beispiel in der Stadt Göttingen bedingt.

Insgesamt wohnten so auch 1,56 Millionen Menschen, also rund ein Fünftel (19,7 %) aller Menschen in Privathaushalten am Hauptwohnsitz in Niedersachsen alleine. Mehr als eine halbe Million (553 000 Personen) unter ihnen war 65 Jahre und älter, womit das Alleinleben in der Rentenphase viel präsenter ist als in der Ausbildungs- und vor der Familiengründungsphase unter 30.

Die meisten Menschen, 6,35 Millionen, lebten in Niedersachsen jedoch in Mehrpersonenhaushalten (80,3%), darunter jede dritte Person (33,6%) zu zweit. 17,6% der Bevölkerung lebte in Dreipersonenhaushalten und 18,8% in Haushalten mit vier Personen. Der Anteil der Bevölkerung in Haushalten mit fünf und mehr Personen belief sich auf rund ein Zehntel (10,3%).

Der Trend zu kleineren Haushalten bei wachsender Bevölkerungszahl führt zu einem weiter steigenden Bedarf an Wohnraum (in entsprechender Größe). Für Einpersonenhaushalte geht dies oft mit einer höheren Mietbelastung einher, während sich bei Haushalten mit zwei Einkommensbeziehenden die Gesamtmiete entsprechend verteilt. Dabei sind Einpersonenhaushalte ohnehin einem vergleichsweise hohen Armutsrisiko ausgesetzt. Fast jeder vierte Einpersonenhaushalt (23,6%) verfügte 2021 über ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro.

Eine weitere Folge von unzureichend vorhandenem bezahlbaren Wohnraum ist die Überbelegung von Wohnungen, wenn also die Wohnung nicht ausreichend Platz bietet, was zusätzlich zu Belastungen führen kann, wenn in einer Familie beispielsweise Eltern oder Kinder kein eigenes Schlafzimmer haben.

Definition des Indikators: Der Indikator gibt die Zahl der Haushalte wieder und die in ihnen lebenden Personen. Daraus werden die Haushaltsgrößen berechnet sowie die durchschnittliche Zahl der Haushaltsmitglieder.

Methodische Hinweise: Als (Privat-)Haushalt zählt jede zusammenwohnende und eine wirtschaftliche Einheit bildende Personengemeinschaft sowie allein wohnende und wirtschaftende Personen. Haushalte mit mehreren Wohnsitzen werden mehrfach gezählt. Die Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften (zum Beispiel Altenheime) wird nicht berücksichtigt, außer in Privathaushalten (zum Beispiel der Anstaltsleitung) im Bereich von Gemeinschaftsunterkünften.

Weiterführende Informationen:www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien – Mikrozensus > Mikrozensus in Niedersachsen > Statistische Berichte sowie Tabellen

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2022