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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Schulische Abschlüsse, Schulabgängerinnen und -abgänger ohne anschließende berufliche Bildung

In Niedersachsen verließen 2021 (Schuljahr 2020/2021) mit Rückkehr des Abiturs nach 13 Jahren 29 985 Absolventinnen und Absolventen der allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen das Schulsystem mit der allgemeinen oder fachgebun-denen Hochschulreife (2019: 32 363). Die Quote bezogen auf die durchschnittliche Bevölkerung zwischen 17 und unter 20 Jahren lag mit 36,8 Prozent (bundesweit: 39,7 %), um 0,4 Prozentpunkte niedriger als 2019 (bundesweit: -0,2 Prozentpunkte). (Die Quote errechnet nach dem Quotensummenverfahren weicht davon ab, ist jedoch nicht regionalisierbar.)

Unterdurchschnittliche Abiturientenquoten zeigten sich insbesondere in Landkreisen der Statistischen Regionen Weser-Ems und vielfach in denen der Statistischen Region Lüneburg. Besonders hoch fielen sie auch in den meisten der kreisfreien Städte aus und vergleichsweise niedrig in den umliegenden Landkreisen, was hauptsächlich daran liegen wird, dass aus dem Umland viele Absolventinnen und Absolventen eine Schule in den kreisfreien Städten besucht haben.

Ohne Hauptschulabschluss beendeten 2021 in Niedersachsen 4 590 (Vorjahr: 4 612) Jugendliche die allgemein bildende Schule (Darunter Abschluss Förderschule Lernen: 1 440 und Abgang aus Förderschule geistige Entwicklung: 748. Das sind etwa gleich viele wie 2020 und rund 15,0 % weniger als 2019. Der Niveaurückgang könnte im Zusammenhang mit den flexibilisierten Versetzungsregelungen in Niedersachsen aufgrund der Corona-Pandemie stehen und sich auch im zwei-ten Jahr der Pandemie ausgewirkt haben. Statistisch erfasst ist dies jedoch nicht. Schülerinnen und Schüler sollten zum Bei-spiel keine gravierenden Nachteile durch den ausgefallenen Unterricht und den durchgeführten Distanzunterricht erfahren. Jungen waren mit 62,3 % überproportional oft betroffen. Die Quote an der gleichaltrigen durchschnittlichen Bevölkerung von 14 bis unter 16 Jahren lag 2021 bei 6,2 % (bundesweit: 6,4 %). Unter den Deutschen betrug die Quote 5,1 % und unter den Ausländerinnen und Ausländern 16,3 %.

An berufsbildenden Schulen kann ebenfalls der Hauptschulabschluss erworben werden, was 2021 auch 3 528 Absolventinnen und Absolventen gelang. Das entsprach 10,5 % der dortigen 33 514 zusätzlich erworbenen allgemeinbildenden Abschlüsse. Am häufigsten wurde mit 33,3 % die Fachhochschulreife erworben, dahinter folgten der Erweiterte Sekundarabschluss I (27,5 %), der Sekundarabschluss I – Realschulabschluss (15,3 %) und mit 13,4 % die Allgemeine Hochschulreife. Zusammen erwarben mehr als ein Drittel (35,7 %) der 93 843 Absolventinnen und Absolventen (und Abgängerinnen und Abgänger) ei-nen allgemeinbildenden schulischen Abschluss an einer beruflichen Schule.

Rund 81 000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis unter 25 Jahren befanden sich 2022 nicht in schulischer oder beruflicher Ausbildung, hatten maximal einen Realschulabschluss und verfügten über keinen beruflichen Abschluss. Sie waren soge-nannte frühe Schulabgängerinnen und -abgänger. Die Quote an der gleichaltrigen Bevölkerung betrug 13,0 % (Männer: 14,4 %, Frauen: 11,6 %). Bei denjenigen unter ihnen mit Zuwanderungsgeschichte war etwa jede beziehungsweise jeder Fünfte betroffen (21,5 %), unter denen ohne Zuwanderungsgeschichte waren es 9,5 %.

Definition des Indikators: Die Zahl der Schulentlassenen aus dem allgemein bildenden Schulwesen gibt Auskunft über das Ausmaß des weiteren Bildungs- beziehungsweise Ausbildungspotenzials sowie der künftigen Qualifikation der Bevölkerung und der Erwerbstätigen (Quelle: Schulstatistik).

Frühe Schulabgängerinnen und -abgänger sind zwischen 18 und unter 25 Jahre alt, haben keinen beruflichen Abschluss und keine (Fach-)Hochschulreife (maximal ISCED 2). Sie befinden sich nicht in schulischer oder beruflicher Ausbildung und nehmen nicht an Weiterbil-dungen teil. Der Indikator fasst Personen zusammen, die maximal die Sekundarstufe I abgeschlossen haben, also über einen Haupt- oder Realschulabschluss verfügen beziehungsweise maximal die 10. Klasse des Gymnasiums oder ein Berufsvorbereitungsjahr abgeschlos-sen haben.
Datenquelle: Mikrozensus.

Methodische Hinweise: In der Schulstatistik wird jede Schülerin und jeder Schüler, die beziehungsweise der das allgemein bildende Schulwesen verlässt, nur einmal gezählt und zwar mit dem höchsten erreichten Abschluss. Abgängerinnen und Abgänger der allgemein bildenden Schulen haben die Schulart ohne Abschluss verlassen und sind nicht auf eine andere allgemein bildende Schulart gewechselt. Gegebenenfalls erwerben diese Schülerinnen und Schüler aber einen Schulabschluss im berufsbildenden Schulwesen oder einen Berufs-abschluss über eine Ausbildung.

Weiterführende Informationen: siehe Anhang

 

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2023