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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Familienstrukturen

Mit 3,79 Millionen Menschen lebten in Niedersachsen im Jahr 2019 etwas weniger als die Hälfte der Bevölkerung in 1,1 Millionen Familien zusammen. Eine Familie hatte demnach durchschnittlich 3,5 Mitglieder. Etwa die Hälfte (49,7%) hatte ein Kind, mehr als ein Drittel (37,2%) zwei und 13,0% drei und mehr Kinder. In 778.800 Familien (71,1%) lebte mindestens ein minderjähriges Kind. In mehr als jeder sechsten (17,8%) Familie lebte ein unter dreijähriges Kind. Kinder im Kindergartenalter von drei bis unter sechs Jahren hatten 18,4% der Familien. In mehr als jeder fünften Familie (21,6%) war mindestens ein Mädchen oder Junge im Grundschulalter (sechs bis unter zehn Jahre). Sie waren mit durchschnittlich 4,1 im Haushalt zusammenlebenden Mitgliedern auch die größten Familien (Durchschnittsgröße insgesamt: 3,5). Mittelfristig nahm im Vergleich 2014 zu 2019 die Zahl der Familien leicht um rund 7.000 beziehungsweise um 0,6% zu, auf Zehnjahressicht zu 2009 nahm sie um 3,4% ab. Dabei ging die Anzahl der Familien mit zwei, drei und mehr Kindern überdurchschnittlich zurück (-8,2%; -9,6% und -9,9%). Darunter stieg allerdings der Anteil der Familien mit Kindern unter 6 Jahren von 32,8% auf 36,3%, was die positive Geburtenentwicklung in den vergangenen Jahren widerspiegelt.

Bei 69,7% (763.600) aller Familien lebten die Eltern verheiratet zusammen und mehr als jede fünfte Familie war eine "Alleinerziehenden"-Familie (21,9% beziehungsweise 240.000 Familien). Lebensgemeinschaften machten 8,4% (91.700) aus. Im Vergleich 2019 zu 2009 verringerte sich die Zahl der Ehepaar-Familien mit Kindern um 7,2% und die der Alleinerziehenden um 2,0%. Die Zahl der Lebensgemeinschaften mit Kindern stieg dagegen um 41,7% an. Je mehr Kinder eine Familie hatte, desto häufiger waren die Elternpaare auch verheiratet. Bei Ein-Kind-Familien waren dies etwa drei von fünf (60,5%), bei zwei Kindern 78,2% und bei mindestens drei Kindern etwa vier von fünf Elternpaaren (80,6%). So kommt es dazu, dass etwa drei Viertel der Menschen in Familienhaushalten lebten (76,1% beziehungsweise 2,89 Millionen Menschen), in denen die Eltern verheiratet waren, 15,4% lebten in Alleinerziehenden-Familien (586.600) und 8,5% in Lebensgemeinschaften (321.800).

In 30,3% beziehungsweise 332.000 aller Familien hatte mindestens ein Familienmitglied eine Zuwanderungsgeschichte. Unter ihnen waren drei Viertel (76,2%) Ehepaare, 16,9% Alleinerziehende und 6,9% Lebensgemeinschaften.

Sogenannte Patchworkfamilien kann der Mikrozensus nicht vollständig abbilden, wohl aber Paarfamilien, in denen nur ein Elternteil des Kindes beziehungsweise der Kinder im selben Haushalt lebt. Im Jahr 2019 war dies in Niedersachsen in 32.400 Familien der Fall (3,0%). Familien, in denen beide Elternteile jeweils eigene Kinder in den gemeinsamen Familienhaushalt einbringen, sind in dieser Zahl nicht einbezogen.

Definition des Indikators: Der Indikator gibt die Zahl der Familien- und die Häufigkeitsverteilung der Familiengrößen und -formen an sowie die Zahl und Anteile der Menschen, die in den unterschiedlichen Familienformen zusammenleben.

Eine Familie besteht im Mikrozensus immer aus zwei Generationen. Die Familie umfasst alle Eltern-Kind-Gemeinschaften unterschiedlicher Familientypen, das heißt Ehepaare, nichteheliche gegen- und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern (ohne Altersbegrenzung) im Haushalt, einschließlich Stief-, Pflege- und Adoptivkinder.

Methodische Hinweise: Zur Darstellung der Haushalte und ihrer Struktur wird die Bevölkerung in Privathaushalten zu Grunde gelegt. Hierzu zählen alle Personen, die am Haupt- oder Nebenwohnsitz allein (Einpersonenhaushalt) oder zusammen mit anderen Personen (Mehrpersonenhaushalt) eine wirtschaftliche Einheit (Privathaushalt) bilden.

Kinder, die gemeinsam mit den Eltern in einem Haushalt leben und dort eigene Kinder versorgen, sowie Kinder, die nicht mehr ledig sind oder mit Partner beziehungsweise Partnerin in einer Lebensgemeinschaft leben, werden im Mikrozensus nicht der Her-kunftsfamilie zugerechnet, sondern zählen statistisch als eigene Familie beziehungsweise "Lebensform".

Weiterführende Informationen: www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien – Mikrozensus > Mikrozensus in Niedersachsen > Statistische Berichte sowie Tabellen

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2021

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