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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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Unterbeschäftigung

Im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit zählen zu den Unterbeschäftigten Erwerbslose oder Nichterwerbspersonen, die aufgrund von einer Arbeitsmarktmaßnahme dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen und deshalb nicht in der Arbeitslosenstatistik gezählt werden. Hier wird die Unterbeschäftigung anders thematisiert: Gemäß der ILO-Definition, die für die Befragung im Mikrozensus maßgeblich ist, fallen unter die "Unterbeschäftigten" Erwerbstätige, die den Wunsch nach zusätzlichen Arbeitsstunden haben und für zusätzliche Arbeitsstunden verfügbar sind. Konkret werden die Auskunftspflichtigen gefragt: "Würden Sie gerne Ihre normale Wochenarbeitszeit erhöhen, wenn Sie dadurch einen höheren Verdienst hätten?". Unterbeschäftigung kann dabei als Indikator für nicht ausgeschöpftes Arbeitskräftepotenzial gesehen werden.

Von den 3,51 Millionen im Jahr 2019 abhängig Erwerbstätigen in Niedersachsen (ohne Auszubildende) hatten 241.000 beziehungsweise 6,9% den Wunsch, mehr als gegenwärtig zu arbeiten. Bei den Männern betrug der Anteil 5,7%, und unter den Frauen 8,2%, was vor allem mit dem viel höheren Teilzeitanteil gegenüber den Männern zu tun haben dürfte. Bei den Teilzeitarbeitenden mit unter 21 Stunden in der Woche, was unter atypische Beschäftigung fällt, wollten 12,3% der Frauen (63.000) mehr arbeiten, bei den Männern waren es 14,3% (21.300). Dabei werden bei dieser Auswertung nur diejenigen berücksichtigt, die auch tatsächlich innerhalb der nächsten zwei Wochen Mehrarbeit leisten könnten und nicht verhindert wären, wie zum Beispiel durch familiäre Verpflichtungen.

Auch in welcher Form die Unterbeschäftigten mehr arbeiten wollen, wird erfragt: Frauen wie Männer (63,7% und 63,3%) möchten ganz mehrheitlich eine Aufstockung der bereits ausgeübten Tätigkeit. Eine zusätzliche Tätigkeit möchten 15,5% der Frauen und 14,4% Männer.

Bei den unterbeschäftigten Frauen will mit 36,7% der größte Anteil 36 bis 40 Stunden pro Woche arbeiten. Bei den Männern trifft dies auf 36,1% zu. Dabei wollen 23,8% der unterbeschäftigten erwerbstätigen Männer sogar 45 bis 49 Stunden arbeiten und 20,2% noch mehr Stunden. Bei den unterbeschäftigten Frauen sind hier die Anteile deutlich geringer (6,1% und 3,9%). (Aussagewert bei den Frauen eingeschränkt, da die Zahlenwerte statistisch relativ unsicher sind.)

Definition des Indikators: Personen in Unterbeschäftigung sind erwerbstätig, haben aber den Wunsch nach zusätzlichen Arbeitsstunden und sind für zusätzliche Arbeit innerhalb von zwei Wochen verfügbar.

Methodische Hinweise: Die in die Analyse einbezogenen Erwerbstätigen sind mindestens 15 Jahre alt, befinden sich in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis und sind nicht in Bildung oder (Berufs-)Ausbildung. Die Zahlen zur Unterbeschäftigung (und Überbeschäftigung) des Mikrozensus weichen von denen aus dem Sozio-ökonomischen Panel ab. Quelle: Mikrozensus

Weiterführende Informationen:www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien, Mikrozensus; Rengers, Martina/Bringmann, Julia/Holst, Elke: Arbeitszeiten und Arbeitszeitwünsche: Unterschiede zwischen Mikrozensus und SOEP, in: Statistisches Bundesamt: WISTA – Wirtschaft und Statistik, (2017) 4, S. 11-43

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2021

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