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Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Niedersachsens belief sich im Jahr 2019 auf 307 Milliarden Euro. Pro Kopf waren das 38.423 Euro und somit 7,6% weniger als im Bundesdurchschnitt (41.358 Euro). Das liegt unter anderem an der spezifischen Branchenstruktur und daran, dass viele in Niedersachsen wohnhafte Erwerbstätige in Hamburg oder Bremen arbeiten.

Mittelfristig im Vergleich 2018 zu 2013 nahm das BIP in allen Kreisen und kreisfreien Städten Niedersachsens zu. Die größten Zuwächse verzeichneten zumeist die kreisfreien Städte. Deutlich unterdurchschnittliche Zuwächse von weniger als 15,0% fanden sich insbesondere in Südniedersachsen sowie teilweise im Osten und vereinzelt in anderen Regionen.

Dieser regionalstrukturelle Unterschied schlägt sich auch im BIP pro Kopf nieder. In der Statistischen Region Braunschweig.lagen vier der fünf Landkreise in Niedersachsen, die 2018 nur ein BIP von weniger als 22.000 Euro pro Kopf hatten. Allerdings wiesen die ebenfalls der Statistischen Region zugehörigen kreisfreien Städte Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter neben Emden die höchsten BIP pro Kopf auf, was insbesondere daran liegt, dass es hier viele Einpendlerinnen und Einpendler nicht nur aus den Nachbarlandkreisen gibt.

Zur wirtschaftlichen Leistung trugen 2019 in Niedersachsen zu rund zwei Dritteln (65,4%) die Dienstleistungsbereiche bei. Das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) steuerte mehr als ein Viertel (26,5%) bei. Im Baugewerbe wurden 6,1% der gesamtwirtschaftlichen Leistung erbracht und in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei 2,0%. Im Bundesvergleich waren die Landwirtschaft, das Produzierende Gewerbe (ohne Bau) in Niedersachsen über- und die Dienstleistungsbranchen unterrepräsentiert.

Definition des Indikators: Zu den wichtigsten Kennzahlen der regionalen VGR gehören das BIP, dessen nominale Veränderungsrate und die Bruttowertschöpfung (BWS). Das BIP umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen. Es entspricht der B WS aller Wirtschaftsbereiche zuzüglich der Gütersteuern und abzüglich der Gütersubventionen. Das BIP und die nominale Veränderungsrate sind Ausdruck der wirtschaftli-
chen Leistung einer Region.

Methodische Hinweise: Für Regionalvergleiche ist ein Bezug auf die Einwohnerzahl (BIP pro Kopf) üblich. In Gebieten mit starken Pendlerverflechtungen ist der Indikator problematisch. Das BIP wird am Entstehungsort erhoben, die Bevölkerung wird jedoch an ihrem Wohnort erfasst. Da Niedersachsen zwei Stadtstaaten als Nachbarn hat, ist schon auf Ebene des Landes mit Verzerrungen zu rechnen, was bei der Interpretation dieses Indikators berücksichtigt werden muss. Auf Kreisebene wird die Veränderungsrate
des BIP nur nominal nachgewiesen (ohne Preisbereinigung), da hier entsprechende Deflatoren fehlen.

Weiterführende Informationen: Anhang sowie www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Konjunktur, VGR

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2021

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