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Vereinsmitgliedschaften und politische Beteiligung

Sehr viel ehrenamtliche Arbeit, gerade zur Förderung und Integration von Kindern und Jugendlichen, wird in den Sportvereinen geleistet. Insbesondere auf dem Lande sind die Sportvereine ein unentbehrlicher Teil des öffentlichen Lebens.

Zum 1. Januar 2021 registrierte der Landessportbund Niedersachsen mehr als 2,5 Millionen Mitgliedschaften in seinen Sportvereinen. Damit sank die Zahl innerhalb eines Jahres - also während des ersten Pandemiejahres - um fast 100.000 Mitglieder, was 3,8% entsprach. Auf 100 Einwohnerinnen und Einwohner kamen rund 31,6 Mitglieder. Der Organisationsgrad war damit trotz Schwund im Bundesvergleich hoch (28,1).

Regional ist in Niedersachsen ein Land-Stadt-Gefälle erkennbar: Außer in Wolfsburg fiel der Organisationsgrad in allen kreisfreien Städten unterdurchschnittlich aus. In fünf der kreisfreien Städte, in der Landeshauptstadt Hannover und so auch in der Region Hannover sowie im Landkreis Lüneburg lagen die Werte bei weniger als 25 Mitgliedschaften je 100 Einwohnerinnen und Einwohner. In den Landkreisen Wittmund und Rotenburg (Wümme) errechnete sich der höchste Organisationsgrad (46,5 und 48,6 Mitglieder je 100 Einwohnerinnen und Einwohner).

Eine andere Form des Engagements ist die Wahlbeteiligung, die traditionell bei den Bundestagswahlen am höchsten ist. Sie lag 2021 in Niedersachsen bei 74,7% der Wahlberechtigten und damit leicht unter dem Bundesniveau von 76,6%. Gegenüber den vorherigen Wahlen 2017 verringerte sich die Beteiligung in Niedersachsen um 1,7 Prozentpunkte, bundesweit war sie fast unverändert (2017: 76,2%).

In Niedersachsen waren die regionalen Disparitäten dabei nicht sehr stark. Mehr als 5 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt fiel die Wahlbeteiligung in den kreisfreien Städten Delmenhorst, Wilhelmshaven, Salzgitter und Emden aus. Die höchste Wahlbeteiligung war im Durchschnitt der Landkreise in der Statistischen Region Lüneburg zu beobachten (76,0%), den Höchstwert in Niedersachsen erreichte der dortige Landkreis Harburg mit 80,1%.

Von hoher Bedeutung ist auch das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger bei den Wahlen zu den kommunalen
Vertretungskörperschaften. Bei den Kommunalwahlen 2021 gab es insgesamt 71.226 Kandidaturen, über 4.000 mehr als bei den Kommunalwahlen 2016 (66.939 Kandidaturen). Je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter ab 18 Jahren gab es 10,7 Kandidaturen. Damit lag der Wert genau zwischen dem von 2011 (11,3) und 2016 (10,1), ein eindeutiger Trend ist daraus nicht ablesbar. Die Entwicklung der Kandidaturen ist auch abhängig von Gebietsänderungen wie Gemeindezusammenschlüssen und nicht nur davon, ob andere Felder ehrenamtlichen beziehungsweise politischen Engagements gesucht werden.

Definition des Indikators: Die Daten zu Vereinssportmitgliedschaften je 100 Einwohnerinnen und Einwohner, Wahlbeteiligung (Anteil der Wählerinnen und Wähler an der stimmberechtigten Bevölkerung) und die Kandidaturquote bei den Kommunalwahlen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner geben Hinweise auf Form und Ausmaß politischer und gesellschaftlicher Beteiligung.

Methodische Hinweise:
Quellen: Vereinssportmitgliedschaften: Landessportbund Niedersachsen. Wahlbeteiligung und Kandidaturquote: Wahlstatistik (Landeswahlleitung).

Weiterführende Informationen:www.statistik.niedersachsen.de> Themenbereiche> Wahlen12.2 Vereinsmitgliedschaften und politische Beteiligung

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2022

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