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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Eheschließungen und Ehescheidungen

In Niedersachsen haben 2021 mit 36.649 Eheschließungen (darunter 823 gleichgeschlechtliche) so wenig Paare wie nie geheiratet seit entsprechende Zahlen vorliegen (1956). Wie im ersten Pandemiejahr 2020, in dem Lockdowns zu Verschiebungen von Hochzeiten geführt haben, ging die Zahl der Trauungen im zweiten Pandemiejahr abermals zurück, und zwar um 5,5% (bundesweit: -4,2%). Auch für 2021 können solche Verschiebungen angenommen werden.

Je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 2021 in Niedersachsen 45,7 Eheschließungen, was leicht über dem bundesweiten Durchschnitt lag (45,0). Regional war diese so ermittelte Heiratshäufigkeit weiterhin in der Statistischen Region Lüneburg und im Weser-Ems-Gebiet deutlich höher als im Osten und Süden des Landes. Besonders häufig wird zudem in den Landkreisen an der Küste geheiratet. Dabei ist der Aussagewert eingeschränkt, da sich jedes Paar unabhängig von seinem Wohnort vom Standesamt seines Wunschortes (Ort der Registrierung) trauen lassen kann. Die höchsten Häufigkeiten waren demnach wie in den Vorjahren in den Landkreisen Wittmund, Friesland und Aurich zu finden.

Die Zahl der Ehescheidungen ging 2021 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zurück, und zwar um 3,3% auf 14.420 (Deutschland: -0,7%). Im Vergleich zu 2016 verringerte sich die Zahl um 15,8% und deutschlandweit um 12,1%. Regional reichte die Spanne im Fünfjahresvergleich von einem Rückgang der Zahl der Ehescheidungen um 40,2% in der kreisfreien Stadt Emden bis zu einem Anstieg von 3,1% im Landkreis Gifhorn. Ehescheidungen sind oftmals die Ursache für Überschuldung und Armutsgefährdung, besonders wenn Kinder mitbetroffen sind.  

Auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen 2021 in Niedersachsen 18,0 Scheidungen (Deutschland: 17,2). In der Landeshauptstadt Hannover waren es mit 22,9 die meisten und im Landkreis Emsland mit 13,9 die wenigsten Ehescheidungen.

Gemessen an der Zahl der Verheirateten in Niedersachsen kam auf etwa 119 verheiratete Paare im Jahr 2021 eine Ehescheidung im selben Jahr. Aussagen über Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahl der Scheidungen können nicht gemacht werden, zumal in der Regel auch eine mindestens einjährige Trennungszeit besteht. Außerdem können coronabedingte Verzögerungen oder Verschiebungen bei den Familiengerichten nicht ausgeschlossen werden.

Definition des Indikators: Der Indikator stellt die Häufigkeit der Eheschließungen und Ehescheidungen in absoluter Zahl dar sowie die Quote je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner der durchschnittlichen Bevölkerung des jeweiligen Berichtsjahres.

Methodische Hinweise: Eheschließungen: Erfasst werden auch Trauungen von Ausländerinnen und Ausländern in Deutschland und Deutschen im Ausland nach freiwilliger Nachbeurkundung. Ausgenommen sind Angehörige ausländischer Streitkräfte sowie diplomatischer und konsularischer Vertretungen. Die regionale Zuordnung erfolgt nach dem Registrierort. Seit 1. Oktober 2017 sind Eheschließungen zwischen Personen gleichen Geschlechts möglich. Die Datenauswertung erfolgte mit dem Berichtsjahr 2018 und enthält auch die Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Partnerinnen beziehungsweise Partner des Jahres 2017.

Die Statistik rechtskräftiger Beschlüsse in Eheauflösungssachen stellt die rechtskräftigen Beschlüsse vor deutschen Familiengerichten dar. Die regionale Zuordnung erfolgt nach dem für den Gerichtsstand maßgeblichen Wohnort. Ehen werden gerichtlich geschieden oder aufgehoben und durch den Tod des Ehepartners gelöst.

Nicht erfasst sind Ehelösungssachen von Deutschen im Ausland vor ausländischen Gerichten, Ehescheidungen vor ausländischen Konsulaten in Deutschland, von Angehörigen ausländischer Streitkräfte sowie diplomatischer und konsularischer Vertretungen.

Weiterführende Informationen: siehe Anhang

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2023