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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Ausbildungsstand der Bevölkerung und der Erwerbstätigen

Mit der International Standard Classification of Education (ISCED) können international vergleichbare Aussagen über das Bildungsniveau einer Bevölkerung gemacht werden. Ein "niedriges" Bildungsniveau, ermittelt anhand der höchstens erreichten schulischen und beruflichen Bildungsabschlüsse, hatten 2022 in Niedersachsen demnach 19,2% der Bevölkerung im Alter von 25 bis unter 65 Jahren. Sie verfügten höchstens über einen Abschluss im Sekundarbereich I (Hauptschulabschluss oder mittlere Reife) und hatten keinen beruflichen Abschluss. Frauen und Männer hatten dabei fast identische Anteile (19,2% und 19,1%). Unter den Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wies mehr als jeder Dritte (37,0%) ein "niedriges" durch anerkannte Bildungsabschlüsse formalisiertes Bildungsniveau auf, bei denen ohne Zuwanderungsgeschichte waren es 13,1%.

Ein mittleres Bildungsniveau erreichten 51,5% der Bevölkerung im Alter von 25 bis unter 65 Jahren und konnten damit einen Abschluss im Sekundarbereich II und postsekundären, nicht tertiären Bereich (wie ein beruflicher Abschluss mit Hoch-schulreife; ISCED Stufen 3 und 4) vorweisen. Über ein hohes Bildungsniveau verfügten 29,3% aufgrund von Abschlüssen aus dem Tertiärbereich (ISCED Stufen 5 bis 8; Bachelor, Master oder Promotion).

Blickt man nur auf die beruflichen Abschlüsse, ergibt sich für 2022 folgendes Bild: Von den 4,28 Millionen Menschen zwi-schen 25 bis unter 65 Jahren in Niedersachsen hatten 43,8% eine duale oder schulische Berufsausbildung als höchsten Abschluss inne, 11,8% verfügten über einen Fachschulabschluss (an Fachschulen erfolgen weiterqualifizierende Ausbildungsmöglichkeiten für den praktizierten Beruf) und 20,9% über einen akademischen Abschluss. Dagegen hatte mehr als ein Fünftel (22,3%) keinen Berufsabschluss (1,1% befanden sich noch in schulischer beziehungsweise beruflicher Bildung). Auch wenn sich das Bildungsniveau in der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten erhöht hat, war der Anteil derjenigen ohne beruflichen Bildungsabschluss über alle Altersgruppen relativ gleich hoch. Allerdings waren die Werte bei den Männern im höheren Alter niedriger als in den jungen Altersgruppen, während es bei den Frauen umgekehrt war.

Unter den Erwerbstätigen zwischen 25 bis unter 65 Jahren war das Gefüge der beruflichen Abschlüsse ähnlich wie in der Gesamtbevölkerung. Der Anteil derjenigen ohne Bildungsabschluss war hier zwar niedriger als in der Gesamtbevölkerung der gleichen Altersgruppe, aber mit 18,5% nicht unbedeutend.

Regional lassen sich die Qualifikationen der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (ab 15 Jahren) gut aufschlüsseln. Im Westen des Landes fielen wie in den Vorjahren in der Statistischen Region Weser-Ems die Anteile der Beschäftigten (am Wohnort) mit akademischem Abschluss zum 30. Juni 2022 relativ niedrig aus (13,4%). Den höchsten Wert wies mit rund einem Fünftel die Statistische Region Braunschweig auf (20,2%). Landesweit waren es 16,4% mit steigender Tendenz. Parallel dazu hatten Beschäftigte in der Statistischen Region Weser-Ems am häufigsten keinen beruflichen Bildungsabschluss (14,6%), im Landkreis Cloppenburg lag der Anteil mit fast einem Fünftel (19,3%) am höchsten. Der niedersächsische Durchschnitt betrug 13,6%.

Definition des Indikators: Anteil der Bevölkerung nach allgemein bildendem und beruflichem Abschluss an der Gesamtbevölkerung zwischen 25 und unter 65 Jahren und nach Bildungsabschluss ISCED (2011) sowie nach beruflicher Qualifikation an allen Erwerbstätigen zwischen 25 und unter 65 Jahren und an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ab 15 Jahren.

Methodische Hinweise: Als niedriger Bildungsstand gilt bei den 25- bis unter 65-Jährigen das Fehlen eines schulischen oder beruflichen Abschlusses oder die alleinige Erlangung eines Haupt- oder Realschulabschlusses.

Quelle Ausbildungsstand der Bevölkerung und der Erwerbstätigen: Mikrozensus / Amtliche Sozialberichterstattung des Bundes und der Länder.

Quelle Qualifikation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Tabellen, Beschäftigungs-statistik, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach ausgewählten Merkmalen (Quartalszahlen), Deutschland, Länder und Kreise, Nürnberg, Datenstand 31.12.2021. (Anteile errechnet an Beschäftigten mit Angaben zum Ausbildungsstand)

Weiterführende Informationen:www.statistik.arbeitsagentur.de > Statistiken > Fachstatistiken > Beschäftigung und www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien - Mikrozensus in Niedersachsen sowie www.statistikportal.de/de/sbe

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2023