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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern

Insbesondere Mütter werden aufgrund fehlender Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Betrieben und aufgrund alter Rollenverteilungen zwischen Vätern und Müttern in Bezug auf die Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen daran gehindert, einer Erwerbsarbeit nachgehen zu können.

In Niedersachsen lag die Erwerbstätigenquote der 757.000 Mütter mit Kindern unter 18 Jahren 2021 bei 74,0%. Realisiert erwerbstätig waren dagegen nur etwas mehr als zwei Drittel (67,5%; 511.000 Frauen). Diese Mütter gingen also tatsächlich einer Erwerbstätigkeit nach und hatten nicht aufgrund eines familiären Vereinbarkeitsarrangements wie Mutterschutz oder Elternzeit nicht gearbeitet. Der Anteil der Mütter, die aus diesen Gründen nicht gearbeitet haben, lag folglich bei 6,5% (Differenz aus dem Anteil der erwerbstätigen Mütter insgesamt und derjenigen, die aufgrund eines familiären Vereinbarkeitsarrangements wie Mutterschutz oder Elternzeit nicht gearbeitet haben.)

Dabei spielt die Anzahl der Kinder eine bedeutende Rolle, während die realisierte Erwerbstätigkeit bei Müttern mit einem und zwei Kindern mit 70,3% und 70,6% gleichauf lagen, waren mit 47,7% nur noch weniger als die Hälfte der Mütter mit mindestens drei Kindern realisiert erwerbstätig.

Wenn Mütter erwerbstätig sind, arbeiten sie zumeist jedoch in Teilzeitjobs, bei den im Jahr 2021 aktiv erwerbstätigen Müttern zu drei Vierteln (74,8%). Bei denjenigen mit einem Kind unter ihnen waren es sieben von zehn, bei denen mit zwei Kindern (79,8%) sowie drei und mehr Kindern waren es etwa acht von zehn (79,9%).

Im Vergleich zu den Müttern wiesen 2021 die Väter mit einer Erwerbstätigenquote von 90,9% weiterhin eine wesentlich höhere Erwerbsbeteiligung auf. Die realisierte Erwerbstätigkeit lag mit 90,2% fast gleichauf. Selbst bei mindestens drei Kindern, wo bei Müttern ein deutlicher Rückgang der realisierten Erwerbstätigkeit zu beobachten ist, lag die Quote unter den Vätern mit 84,3% nur wenig vom Durchschnitt entfernt. Die Teilzeitquote betrug nur 6,8%, bei drei und mehr Kindern waren es 10,2%.

Definition des Indikators: Erwerbstätige sind Personen im Alter von 15 Jahren und mehr, die im Berichtszeitraum wenigstens eine Stunde für Lohn oder sonstiges Entgelt irgendeiner auf Erwerb gerichtete Tätigkeit nachgehen, unabhängig von der geleisteten Arbeitszeit und der Bedeutung dieser Tätigkeit für den Lebensunterhalt. Als Personen in realisierter Erwerbstätigkeit gelten
nur solche Personen, die ihre Erwerbsarbeit nicht aufgrund eines familiären Vereinbarkeitsarrangements unterbrochen haben und sich in "Mutterschutz" oder "Elternzeit" befunden haben. (Quelle: Mikrozensus).

Erhoben werden die in der Berichtswoche normalerweise geleistete Arbeitszeit je Woche und die tatsächlich geleistete Arbeitszeit (durch regelmäßige wöchentliche Überstunden). Dargestellt werden nur normalerweise oder tatsächlich geleistete Arbeitszeiten aus der einzigen oder der Haupterwerbstätigkeit (von mehreren Tätigkeiten).

Methodische Hinweise: Die Ergebnisse zur Vollzeit und Teilzeittätigkeit beruhen zunächst auf einer Selbsteinstufung der Befragten. In Verbindung mit der Angabe zu den normalerweise geleisteten Wochenarbeitsstunden wird diese Angabe dahingehendkorrigiert, dass Personen mit bis einschließlich 24 Wochenarbeitsstunden als teilzeitbeschäftigt in den Veröffentlichungen ausgewiesen werden. Personen mit 37 Wochenarbeitsstunden und mehr werden als Vollzeittätige eingestuft. Für Personen, die zwischen 25 und 36 Wochenarbeitsstunden leisten, gilt die Selbsteinstufung der Befragten als vollzeit- oder teilzeittätig.

Mütter und Väter werden im Haushaltskontext ausgewiesen. Eltern-Kind-Beziehungen, die über Haushaltsgrenzen hinweg bestehen, oder Partnerschaften mit getrennter Haushaltsführung, das so genannte "Living-apart-together", bleiben daher unberücksichtigt. Lebensformen am Nebenwohnsitz sowie die Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften werden aus der Betrachtungausgeblendet.

Weiterführende Informationen:www.statistik.niedersachsen.de > Themen > Haushalte und Familien, Mikrozensus > Statistische Berichte

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2022