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Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Allgemein bildende Schulen

Erste Weichen für den späteren Schulabschluss und die berufliche Zukunft werden bereits beim Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule gestellt. Eltern stehen hier nicht immer vor einer einfachen Wahl, da sie für ihr Kind den möglichst besten Weg wählen wollen. Zwar können die Kinder auch später noch die Schulform wechseln oder auch weiterführende Abschlüsse wie das Abitur nachholen. Viele Eltern entscheiden sich dabei aber für den direkten Weg über das Gymnasium zum Abitur. Von den 70.062 niedersächsischen Schülerinnen und Schülern des fünften Jahrgangs ohne Förderschulen gingen 2020 so auch mit 42,8% die meisten auf ein Gymnasium (und entsprechende Zweige Kooperativer Gesamtschulen). Damit blieb die Bedeutung dieser Schulform gegenüber fünf Jahren zuvor etwa auf dem gleichen Niveau. In der Hälfte der kreisfreien Städte und in der Stadt Göttingen besuchte sogar mehr als die Hälfte ein Gymnasium, auch bedingt durch die überörtliche Funktion der Schulen (die sich auf dieser regionalen Ebene landkreisübergreifend bemerkbar macht). Ähnlich hoch waren die Anteile im Landkreis Wesermarsch, der Region Hannover, im Landkreis Lüneburg und der Stadt Hildesheim. Im Umland der Stadt Hildesheim sowie in den Landkreisen Holzminden und Leer fielen die Anteile dagegen mit Werten unter 30% am niedrigsten aus.

Die Oberschule mit mehreren Bildungsgängen war mit bald einem Viertel (22,6%) die am zweitmeisten besuchte Schulform im fünften Jahrgang in Niedersachsen. Dahinter folgten die Integrierten Gesamtschulen und Schulen mit Gesamtschulcharakter mit zusammen 16,4%. Bei den Real- und Hauptschulen betrug der Anteil 13,8% beziehungsweise 3,5%. Freie Waldorfschulen besuchten 0,9% der Schülerinnen und Schüler im fünften Jahrgang.

Der Besuch von Oberschulen war in den Statistischen Regionen Weser-Ems (31,7%) und Lüneburg (29,0%) deutlich höher als in den Statistischen Regionen Hannover (14,2%) und Braunschweig (11,1%). Dieser Unterschied machte sich bei der Differenz des Anteils der Schülerinnen und Schüler, die ein Gymnasium besuchen (Statistische Region Weser-Ems: 39,4%, Statistische Region Hannover: 46,0%) bemerkbar. Beim Besuch von Hauptschulen lagen die Statistischen Regionen hingegen mit Anteilen zwischen 2,6% (Hannover) und 4,6% (Braunschweig) dichter beieinander. Diese regionalen Unterschiede sind dabei verknüpft mit dem Angebot der Schularten vor Ort und geben entsprechende Struktureffekte wieder.

Schülerinnen und Schüler, die wegen einer bestehenden oder drohenden Behinderung auf sonderpädagogische Unterstützung angewiesen sind, haben die Möglichkeit zwischen dem Besuch einer Förderschule und einer anderen allgemein bildenden Schule zu wählen. Im Schuljahr 2020/2021 besuchten mit 65,6% rund zwei Drittel (Vorjahr: 65,7 %) der Schülerinnen und Schüler mit "sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf" eine andere allgemein bildende Schule als eine Förderschule (Schuljahrgänge 1 bis 10). (Nach Auskunft des Niedersächsischen Kultusministeriums vom 10.12.2021.) Sie wurden also inklusiv beschult. Auf die Förderschulen Lernen, Sonstige Schwerpunkte und Geistige Entwicklung gingen insgesamt 24.553 Schülerinnen und Schüler, was 3,3% aller Schülerinnen und Schüler im Primar- und Sekundarbereich I entsprach.

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit ausländischer Staatsangehörigkeit unter den Fünftklässlerinnen und -klässlern stieg weiter an auf 11,4%. In Salzgitter hatten etwa ein Viertel (24,3%) der Schülerinnen und Schülern eine ausländische Staatsangehörigkeit, im Landkreis Wittmund betrug der Anteil 5,0%, was die entsprechenden Bevölkerungsanteile in der betreffenden Altersgruppe widerspiegelt.

Definition des Indikators: Der Indikator der Anteile nach Schulform setzt die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an den einzelnen Schulformen ins Verhältnis zu allen Schülerinnen und Schülern im fünften Schuljahrgang an allgemein bildenden Schulen. Die Inklusionsquote stellt den Anteil der Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf ohne die Schülerinnen und Schüler an Förderschulen oder Förderschulzweigen an allgemein bildenden Schulen dar.

Methodische Hinweise: Die Zählung der Schülerinnen und Schüler erfolgt nicht nach Wohnort, sondern Schulort, was zu statistischen Verzerrungen führen kann bei Schulgliederungen in Großstädten mit überörtlicher Funktion.

Weiterführende Informationen: siehe Anhang

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2022