MENÜ
Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen 2021

Die Armutsbekämpfung bleibt weiterhin eine große sozialpolitische Herausforderung mit hoher Bedeutung für Politik und Gesellschaft. Die Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen (HSBN) nimmt neben dem Thema Armut auch die Gesellschaft insgesamt in den Blick, um so die grundlegenden gesellschaftlichen Strukturen und Wandlungsprozesse in Niedersachsen darzustellen. Alle Akteurinnen und Akteure in Politik, Verwaltung, Verbänden und in den vielen kleinen Initiativen vor Ort erhalten so die sozialpolitisch notwendigen Daten und Hintergrundinformationen. Die HSBN zeigt dabei die Handlungsfelder auch im regionalen Vergleich auf.

Der Bericht zur HSBN 2021 wurde durch das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt und vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung herausgegeben.

Das Jahr 2021 ist im Wesentlichen von der Corona-Pandemie geprägt. Von staatlicher Seite wurde viel getan, um die Folgen der Pandemie abzumildern. Dennoch ist zu erwarten, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie vor allem armutsgefährdete Menschen besonders getroffen haben. Es ist zu befürchten, dass sich ihre Situation weiter verschärfen wird und zukünftig noch mehr Menschen als bislang von Armut bedroht sein werden.

Um dem entgegen zu wirken stellen Bund, Länder und Kommunen notwendige Hilfen unter Einsatz erheblicher Mittel bereit. Ein Beispiel ist das Programm "Startklar in die Zukunft", mit dem Kinder und Jugendliche darin unterstützt werden, Verpasstes ohne Druck und Stress aufarbeiten zu können. 222 Millionen Euro stehen zur Verfügung für Angebote im Schulbereich und in der Kinder- und Jugendhilfe.

Die HSBN unterstreicht die Notwendigkeit solcher Hilfen. Zwar basiert die HSBN 2021 auf den Zahlen zur Armutsgefährdung des Jahres 2019 und spiegelt damit noch eine vorpandemische Lage wider. Dabei wird jedoch deutlich, dass bereits vor der Pandemie die Armutsgefährdung zugenommen hat.

Im Jahr 2019 lag die Armutsgefährdungsquote in Niedersachsen bei 16% und damit einen Prozentpunkt über dem Vorjahreswert. Damit gelten 1,26 Millionen Niedersächsinnen und Niedersachsen als armutsgefährdet. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren waren mit 21,7% noch nie seit Beginn der Messung so stark armutsgefährdet. Kinder mit Migrationshintergrund, aus kinderreichen Familien und vor allem Kinder von Alleinerziehenden sind am stärksten von Armut bedroht. Ihre Lebenssituation muss daher besonders in den Fokus genommen werden.

Auch am anderen Ende der Altersskala gibt es Handlungsbedarf. Immer mehr Seniorinnen und Senioren sind von Armut bedroht; hier sind vor allem Frauen betroffen. Angesichts des demografischen Wandels muss auch dem Gender Pension Gap wirksam begegnet werden.

Die jährlich erscheinenden HSBN-Berichte stehen auf der Website des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zur Verfügung. www.ms.niedersachsen.de/themen/soziales