MENÜ
Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Familie in Niedersachsen Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Kinder junger Mütter

Wenn Frauen schon in sehr jungen Jahren Kinder bekommen, kann dies ursächlich für langjährige soziale Problemlagen sein. Eine frühe Mutterschaft erschwert den Abschluss von Bildungsgängen und beziehungsweise oder den Beginn und Abschluss einer beruflichen Ausbildung. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine Unterstützung durch Familie oder Netzwerke gering ist oder fehlt. Schlecht bezahlte Jobs und Abhängigkeit von Sozialleistungen sind oft die Folge.

Von den in Niedersachsen im Jahr 2019 insgesamt 73.286 geborenen Kindern hatten 1.276 Mütter im Alter von unter 20 Jahren. Seit dem Jahr 2000 nimmt die Zahl der Kinder von Müttern im Teenageralter mit einigen Ausnahmen jährlich ab, mittelfristig gegenüber 2014 um mehr als ein Fünftel (22,1%), während die Zahl der Lebendgeburten um 10,4% zunahm. Ihr Anteil an allen Lebendgeborenen betrug in Niedersachsen 1,7% und war damit 0,8 Prozentpunkte niedriger als 2014. Auch die Zahl der Lebendgeborenen von Müttern bis unter 18 Jahren ging zurück auf 308.

Das Ausmaß der potenziellen, sozialen Problemlagen wird klarer, wenn die Lebendgeborenen in Relation zur Anzahl der Kinder und Jugendlichen gesetzt werden: So kamen 2019 in Niedersachsen 6,5 Lebendgeborene auf 1.000 Jugendliche im Alter von 15 bis unter 20 Jahren (Deutschland: 7,0), während fünf Jahre zuvor noch 7,7 von 1.000 weiblichen Jugendlichen in dieser Altersgruppe Kinder zur Welt brachten.

Die durch sehr frühe Mutterschaft ausgelösten Problemlagen nehmen demnach ab und sind in Niedersachsen unterdurchschnittlich ausgeprägt. Überdurchschnittlich hohe Quoten gab es vor allem in den Landkreisen und kreisfreien Städten der Statistischen Regionen Braunschweig und Hannover. Die Statistische Region Lüneburg weist hingegen in nur drei von elf Landkreisen überdurchschnittlich hohe Quoten auf, wobei in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Uelzen die absoluten Fallzahlen wiederum vergleichsweise niedrig ausfielen.

Auskunft über die Anzahl aller jungen Mütter, also nicht nur über die, die in dem betreffenden Berichtsjahr Kinder geboren haben, gibt der Mikrozensus. Aufgrund der Stichprobe muss hier die Altersgruppe etwas weiter gefasst werden. Demnach gab es in Niedersachsen 2019 insgesamt 23.500 Mütter im Alter von unter 25 Jahren, die zusammengenommen 31.400 Kinder hatten, das heißt unter ihnen waren auch viele mit mehr als einem Kind.

Definition des Indikators: Der Indikator gibt den Anteil der Lebendgeborenen von Müttern unter 20 Jahren an allen Lebendgeborenen sowie deren Quote bezogen auf 1.000 Frauen im Alter von 15 bis unter 20 Jahren wieder.

Methodische Hinweise: Das Alter der Mutter ergibt sich aus der Differenz zwischen Geburtsmonat/-jahr des Kindes und Geburtsmonat/-jahr der Mutter. Trotz der leichten Unschärfe aufgrund von Mehrlingsgeburten wird hier ein Lebendgeborenes mit einer jungen Mutter gleichgesetzt. Lebendgeborene sind Kinder, bei denen nach der Trennung vom Mutterleib entweder das Herz
geschlagen, die Nabelschnur pulsiert oder die natürliche Lungenatmung eingesetzt hat.

Weiterführende Informationen:www.statistik.niedersachsen.de> Themen > Bevölkerung > Übersicht > Statistische Berichte>A II Natürliche Bevölkerungsbewegung, www.ms.niedersachsen.de > Frauen und Gleichstellung > Frauen & Gesundheit >Schwangerschaftskonflikt/Schwangerschaftsabbruch, sowie www.bzga.de

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, HSBN 2021