Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen 2012

Die Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen (HSBN) stellt Akteurinnen und Akteuren der Armutsbekämpfung in Land, Kommunen und Verbänden empirisches Material handlungsorientiert und unkompliziert zur Verfügung. Damit wird ihnen verlässliches Vergleichsmaterial für ihre Region an die Hand gegeben, das sie nutzen können, um eigene regionale und lokale Berichte und Untersuchungen anzustellen. In der HSBN 2012 lag der inhaltliche Schwerpunkt bei den Themen Bildung und Qualifikation als Schlüsselbereiche zur Durchbrechung von Armut.
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Die Armutsgefährdungsschwelle ist in Niedersachsen in den Jahren 2005 bis 2010 kontinuierlich angestiegen: von 730 Euro für Einpersonenhaushalte auf 812 Euro. Das entspricht einem Anstieg um 82 Euro oder 11,2 %.
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2009 war in Niedersachsen der Anteil der Armutsgefährdeten mit 14,6 % doppelt so hoch wie der der Einkommensreichen mit 7,4 %, die "Soziale Mitte" hatte einen Anteil von 78 %. Der Anteil der "Sozialen Mitte" ist in den Großstädten (ohne Emden und Hildesheim) kleiner als in den anderen Clustern; hier lagen sowohl die Quoten der Armutsgefährdeten als auch der Einkommensreichen über dem Niedersachsendurchschnitt. Das galt auch für die Landkreise Harburg, Rotenburg (Wümme) und Nienburg im prosperierenden ländlichen Raum.
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Die tief regionalisierten Armutsgefährdungsquoten der regionalen Untergruppen des Mikrozensus basieren auf Berechnungen an der Grenze des methodisch Machbaren. Interpretationen sind daher immer im Zusammenhang mit anderen Indikatoren über das Einkommen und die Armut vorzunehmen: den Daten über
Mindestsicherungsempfänger sowie Einkommensdaten aus den Steuerstatistiken und den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR).
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Mit Abstand von drei Jahren werden die der Finanzverwaltung vorliegenden Angaben für die Lohn- und Einkommensteuerstatistik verwendet. Die aktuellsten Daten beziehen sich auf das Jahr 2007. Der Bundesdurchschnitt bei den Einkünften pro Steuerpflichtigem betrug 31.659 Euro. Niedersachsen lag mit 30.387 Euro etwas unter dem Bundesdurchschnitt.
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2010 erhielten in Niedersachsen 9,2 % oder 727.081 Personen Mindestsicherungsleistungen (ohne Kriegsopferfürsorge). Die Zahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger verringerte sich gegenüber 2009 um 3,3 % und gegenüber 2007 um 7,9 %.
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In Niedersachsen sind die Empfängerzahlen bei Mindestsicherungsleistungen zwischen im Zeitraum 2007 bis 2010 um 7,9 % gesunken. Die Veränderungen reichen von -24,6 % im Emsland bis +7,4 % in der Stadt Osnabrück. Die Mindestsicherungsquote sank von 2007 bis 2010 in Niedersachsen um 7 Prozentpunkte. Die Veränderungen reichten von -20 Prozentpunkten im Landkreis Leer bis +8 Prozentpunkten in der Stadt Osnabrück.
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Bei der Betrachtung von Veränderungen der Zahlen von Empfängerinnen und Empfängern von Mindestsicherungsleistungen und der Mindestsicherungsquote zwischen 2007 und 2010 ergibt sich ein differenziertes Bild.
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Dargestellt wird der Anteil der reichen Personen an allen Steuerpflichtigen ("Reichenanteil") und der Anteil, den die Einnahmen dieser reichen Personen an allen Einkünften der Steuerpflichtigen ausmacht. Als "reich" gilt hier eine Person mit Einkünften von "125 000 + mehr Euro". Die Quote ist von 1,3 % sämtlicher Steuerpflichtiger 2004 auf 1,7 % im Jahr 2007 gestiegen.
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34 Kreise oder kreisfreie Städte in Niedersachsen wiesen 2009 ein unterdurchschnittliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohnerin / Einwohner auf, nur 13 hatten überdurchschnittliche Werte. Ausgeglichener ist das Verhältnis bei den Veränderungen zwischen 2007 und 2009: 22 Kreise oder kreisfreie Städte weisen eine unterdurchschnittliche und 25 eine überdurchschnittliche Entwicklung auf.
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Regionalisierte Armutsgefährdungs- und Reichtumsquoten
Die Angaben zu durchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommen, Armutsgefährdungsquoten und Reichtumsquoten auf Ebene der regionalen Untergruppen des Mikrozensus für 2009 sind in ihrer Aussagekraft, insbesondere im Zeitvergleich, eingeschränkt. Da sie bis zur Fertigstellung der HSBN 2012 nicht aktualisiert werden konnte, wird auf die Analyse der Tabelle mit dazugehörigen Karten im Statistikteil
HSBN 2011 hingewiesen.
Die Armutsgefährdungsquoten waren bis 2005 jährlich gestiegen; von 2005 bis 2010 sank die Armutsgefährdungsquote von 15,1 % auf 14,5 % um -0,6 Prozentpunkte. Da die
Einkommensreichtumsquote im gleichen Zeitraum von 7,4 % auf 7,3 % um 0,1 Prozentpunkte sank, hat sich in Niedersachsen 2010 die Schere zwischen Arm und Reich ein wenig geschlossen.
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Beim Vergleich der Armutsgefährdungsquoten auf Ebene der 11 regionalen
Anpassungsschichten des Mikrozensus zeigt sich, dass die Landeshauptstadt Hannover 2010 mit 19,6 % auf dieser Ebene die landesweit höchste Armutsgefährdungsquote aufwies. Quoten über 14,5 % und darüber gab es in Nordostniedersachsen, Südniedersachsen und im verstädterten Raum in Ostniedersachsen sowie im Weser-Leine-Bergland.
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Im Bundesdurchschnitt lag das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 2009 bei 29.278 Euro, in Niedersachsen mit 25.913 Euro deutlich darunter. Damit liegt das Land gleichauf mit Schleswig- Holstein und Rheinland-Pfalz.
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Bundesweit standen im Jahr 2009 den Haushalten durchschnittlich 18.983 Euro zur Verfügung, in Niedersachsen waren es 18.431 Euro, nur in den ostdeutschen Ländern waren die Summen geringer.
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Auf Kreisebene ist im Vergleich zu 2007 keine strukturelle Veränderung beim verfügbaren Einkommen festzustellen: Bis auf den Landkreis Celle (-10,7 %) und die kreisfreie Stadt Emden (-1,2 %) hat das verfügbare Einkommen pro Einwohnerin / Einwohner überall zugenommen. Überdurchschnittliche Einkommen wurden überwiegend von Einwohnerinnen und Einwohnern der Großstädte und vor allem ihrem Umland verdient, so beispielsweise in den Landkreisen Harburg und Verden sowie in den Städten und dem Umland von Bremen, Hamburg und Hannover.
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